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11 min read

Was ist Mitarbeiterfluktuation und wie reduziere ich sie?

Globales HR

Employe of Record

Autor

Das Deel-Team

Letzte Aktualisierung

05 Mai, 2025

Veröffentlicht

05 Mai, 2025

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Mitarbeiterfluktuation?

Wie wird die Mitarbeiterfluktuation berechnet?

Durchschnittliche Fluktuationsrate in verschiedenen Branchen

Freiwillige vs. unfreiwillige Fluktuation

Warum kommt es zur Fluktuation?

Wie Sie die Fluktuationsquote in Ihrem Unternehmen senken können

Das Wichtigste in Kürze
  • Die Mitarbeiterfluktuation gibt an, wie viele Beschäftigte ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum verlassen und durch neue ersetzt werden.
  • Sie wird als Prozentsatz berechnet und zeigt das Verhältnis zwischen ausgeschiedenen und insgesamt beschäftigten Mitarbeitenden.
  • Eine hohe Fluktuation kann auf Probleme in der Unternehmenskultur hinweisen und hohe Kosten verursachen, lässt sich aber mit gezielten Maßnahmen reduzieren.

Die Fluktuationsrate beschreibt, wie viele Beschäftigte ein Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums verlassen und durch neue Mitarbeitende ersetzt werden. In der Regel wird die Fluktuationsrate über ein Jahr hinweg gemessen.

Die Fluktuation wirkt sich auf die Fähigkeit der Organisation aus, ihre Geschäftsziele zu erreichen, und beeinflusst auch den Ruf des Unternehmens. Deel zeigt Ihnen, wie Sie die Mitarbeiterfluktuation berechnen und welche Maßnahmen in der Arbeitswelt von heute nötig sind, um diese zu reduzieren.

Was ist die Mitarbeiterfluktuation?

Die Mitarbeiterfluktuation beschreibt, wie viele Mitarbeitende den Arbeitsplatz durchschnittlich in einem bestimmten Zeitraum verlassen und in der Regel durch Neueinstellungen ersetzt werden.

Die Mitarbeiterfluktuation, auch als Abwanderung bezeichnet, kann unter anderem einen Hinweis auf den Grad der Mitarbeiterzufriedenheit und der Arbeitsbelastung sowie auf die Arbeitsplatzkultur geben.

Üblicherweise misst die Unternehmensleitung die Mitarbeiterfluktuation als Gesamtzahl der Mitarbeitenden, die das Unternehmen verlassen. Sie kann aber auch in Unterkategorien wie einzelnen Abteilungen und demografischen Gruppen berechnet werden.

Eine hohe Mitarbeiterfluktuation bedeutet, dass mehr Mitarbeitende das Unternehmen verlassen haben als erwartet und die für das jeweilige Unternehmen und die Branche übliche Fluktuationsrate überschritten wurde.

Eine niedrige Fluktuationsrate bedeutet dagegen, dass weniger Mitarbeitende das Unternehmen verlassen haben als erwartet. Dies kann sich sowohl auf die übliche Fluktuationsrate des Unternehmens als auch auf die der Branche als Ganzes beziehen.

Die Höhe der erwünschten Fluktuationsrate hängt von der Branche, der Unternehmensgröße und der Region ab. Während eine sehr hohe Fluktuationsrate kostspielig und störend sein kann, kann eine äußerst geringe Fluktuation Vielfalt und Innovation beeinträchtigen.

Wie wird die Mitarbeiterfluktuation berechnet?

Die Fluktuationsrate wird als Prozentsatz angegeben und in drei Schritten ermittelt:

  • Ermittlung der Gesamtzahl der Mitarbeitenden, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums beschäftigt waren (X)
  • Ermittlung der Gesamtzahl der Mitarbeitenden, die innerhalb desselben Zeitraums ausgeschieden sind (Y)
  • Teilen Sie Y durch X, und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100

Wenn Ihre Marketingagentur beispielsweise im Monat Juli 80 Arbeitnehmende einstellt und 4 Mitarbeitende im Laufe des Monats ausscheiden, beträgt Ihre monatliche interne Fluktuation 5 %.

Die Gleichung sieht dann wie folgt aus: (4/80)x100 = 5,00

Berücksichtigen Sie bei der Berechnung der Fluktuationsrate keine vorübergehenden Einstellungen oder Beurlaubungen wie etwa den Erziehungsurlaub, da dies das Ergebnis verfälscht.

Durchschnittliche Fluktuationsrate in verschiedenen Branchen

Ein effektives Personalmanagement berücksichtigt, dass die angestrebte Fluktuationsrate verschiedenen Faktoren unterworfen ist.

So gab es zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland laut Zahlen des Informationsdiensts des Instituts der deutschen Wirtschaft weniger Personalwechsel. Da Mitarbeiter:innen wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage weniger bereit waren, ihren Job zu wechseln, sank sie von 33,1 % im Jahr 2019 auf 29,9 % im Jahr 2020.

Mit Abklingen der Pandemie ließ der Trend jedoch schnell wieder nach, sodass der Wert im Jahr 2022 mit 33,2 % sogar knapp über dem Vor-Corona-Wert lag.

Laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit schlüsselte sich die durchschnittliche Fluktuationsrate im Jahr 2022 folgendermaßen auf die verschiedenen Branchen auf:

  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei – 74,7 %
  • Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgungswesen – 17,5 %
  • Verarbeitendes Gewerbe – 18,4 %
    • Herstellung von überwiegend haushaltsnah konsumierten Gütern – 25,5 %
    • Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie – 16,7 %
    • Herstellung von Vorleistungsgütern, insbesondere chemische Waren und Kunststoffwaren – 17,6 %
  • Baugewerbe – 33,1 %
  • Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ – 30,6 %
  • Verkehr und Lagerei – 36,3 %
  • Gastgewerbe – 62,3 %
  • Information und Kommunikation – 58,0 %
  • Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen – 16,8 %
  • Immobilien; freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen – 27,8 %
  • Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ohne ANÜ – 48,1 %
  • Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) – 130,7 %
  • Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung und externe Organisationen – 13,8 %
  • Erziehung und Unterricht – 28,5 %
  • Gesundheitswesen – 23,6 %
  • Heime und Sozialwesen – 26,2 %
  • Sonstige Dienstleistungen, private Haushalte – 35,6 %

Freiwillige vs. unfreiwillige Fluktuation

Es gibt zwei wesentliche Arten der Fluktuation, nämlich freiwillige und unfreiwillige Fluktuation.

Von freiwilliger Fluktuation spricht man, wenn sich Mitarbeitende selbst dazu entschließen, das Unternehmen oder die Abteilung zu verlassen. Auslöser können persönliche Gründe, aber auch negative Erfahrungen oder der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung sein.

Eine unfreiwillige Fluktuation liegt dann vor, wenn Mitarbeiter:innen vom Unternehmen gekündigt oder sie aus einem Team genommen werden. Hier können eine schlechte Leistung, eine Nichterfüllung der beruflichen Erwartungen, ein Fehlverhalten oder auch eine unternehmensweite Entlassung zugrunde liegen.

Die unerwünschte Fluktuation kann verringert werden, indem die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden erfasst und bei Bedarf verbessert wird.

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Warum kommt es zur Fluktuation?

Obwohl es das Ziel ist, Mitarbeitende zu halten, ist eine natürliche Fluktuation ein normaler Bestandteil des Wachstums eines Unternehmens und des Entwicklungsprozesses von Arbeitnehmer:innen.

Zu den Hauptursachen für Personalfluktuation, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, gehören:

  • Fehlende Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung oder fehlende Aufstiegschancen
  • Beruflicher Aufstieg
  • Interne Beförderung oder Versetzung
  • Burnout aufgrund einer unzureichenden Work-Life-Balance
  • Toxisches Arbeitsumfeld
  • Spannungen zwischen Chef und Management
  • Persönliche Gründe wie Familien- oder Lebensereignisse
  • Konkurrenzangebot von einem anderen Unternehmen, das Spitzenkräfte abwirbt
  • Unfreiwilliges Ausscheiden

Wie Sie die Fluktuationsquote in Ihrem Unternehmen senken können

Wenn Mitarbeitende gehen, ist es wichtig, im Offboarding nach den Gründen zu fragen. Manche Personalbewegungen sind ein natürlicher Teil der Karriereentwicklung, während andere auf ein Problem innerhalb der Organisation oder der Unternehmenskultur hinweisen.

Bieten Sie wettbewerbsfähige Gehälter und Leistungen

Verbessern Sie die Mitarbeiterbindung und steigern Sie die Loyalität Ihrer Mitarbeitenden, indem Sie ihnen ein faires und wettbewerbsfähiges Gehalt zahlen. Die Wertschätzung Ihrer Mitarbeitenden ist nicht zuletzt auch eine strategische Unternehmensentscheidung, welche die Motivation erhöht und unnötige Personalabgänge verringert.

Förderung der beruflichen Entwicklung

Bitten Sie Neueingestellte beim Onboarding, ihre Karriereziele zu skizzieren. Bieten Sie dann Entwicklungsmöglichkeiten an, die einen klaren Karrierepfad vorgeben. Achten Sie darauf, sich regelmäßig mit ihnen zu treffen, um ihre Fortschritte zu bewerten, ihre Zufriedenheit im Blick zu behalten und Demotivation frühzeitig entgegenzuwirken.

Erlauben Sie flexible Arbeitszeiten

Die moderne Arbeitswelt erfordert eine stärkere Konzentration auf Remote-Arbeit und Flexibilität. Die Einstellung und Verwaltung von Personen, die nicht (nur) vom Büro aus arbeiten, erfordert auch vonseiten des Unternehmens einen mentalen Wandel. Nehmen Sie, so weit als möglich, Rücksicht auf unterschiedliche Arbeitszeiten und ermöglichen Sie asynchrone Kommunikation.

Wir von Deel haben eine Plattform für die heutige Arbeitswelt entwickelt, die es Führungskräften ermöglicht, ein internationales Team einzustellen – und dieses effektiv zu managen, um die unternehmensinterne Fluktuation zu verringern. Buchen Sie noch heute eine 30-minütige Demo, um von unseren Expert:innen mehr über unsere HR-Lösungen zu erfahren.

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