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Artikel

8 min read

Was ist ein Krypto-Gehalt?

Globale Payroll

Recht & Compliance

Autor

Das Deel-Team

Letzte Aktualisierung

24 Juni, 2025

Inhaltsverzeichnis

Was sind die Vorteile eines Krypto-Gehalts?

Was sind die Nachteile eines Krypto-Gehalts?

Sind Lohnzahlungen mit Kryptowährung legal?

Wie werden Kryptowährungen reguliert?

Wie werden Kryptowährungen besteuert?

Das Wichtigste in Kürze
  1. Ein Krypto-Gehalt bezeichnet die Auszahlung des Lohns in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Stablecoins und gewinnt an zunehmend an Beliebtheit.
  2. Krypto-Zahlungen bieten schnelle, direkte und internationale Transaktionen mit niedrigen Gebühren und möglichem Wertzuwachs, sind jedoch volatil, regulatorisch kompliziert und nicht in konventionelle Finanzsysteme eingebunden.
  3. In vielen Ländern ist die direkte Bezahlung in Kryptowährungen rechtlich eingeschränkt oder steuerlich komplex und aufwändig.

Ein Krypto-Gehalt ist die Verwendung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel für die Löhne von Mitarbeitenden.

Bitcoin ist die beliebteste Wahl für die Krypto-Lohnabrechnung, aber es ist nicht die einzige Option. Die Auswahl an Kryptocoins reicht von etablierten Namen wie Ethereum (ETH) und Litecoin (LTC) bis hin zu schnell wachsenden Coins wie Solana (SOL) und Cardano (ADA). Kryptowährungen sind noch neu, daher können auch unbekannte Coins auftauchen und die heutigen Währungen als beliebteste Mittel ablösen.

Was sind die Vorteile eines Krypto-Gehalts?

Die Bezahlung in Bitcoin ist für Arbeitnehmende und Unternehmen mit einer globalen Belegschaft attraktiv, da die Transaktionen von Kryptowährungen nahezu in Echtzeit erfolgen und nur geringe Transaktionsgebühren anfallen. Zu den Vorteilen gehören:

Es ist schnell: Der größte Vorteil von Kryptowährungen ist ihre Geschwindigkeit: Transaktionen werden fast sofort abgewickelt, im Gegensatz zu traditionellen Bankensystemen, die SWIFT-Transaktionen verwenden, die Wochen dauern können.

Es ist direkt: Kryptotransaktionen finden in einem Peer-to-Peer-Netzwerk ohne zwischengeschaltete Finanzinstitute statt. Wenn ich Ihnen Bitcoin sende, geht es direkt an Sie. Dank der Peer-to-Peer-Struktur sind alle Bitcoin-Transaktionen dauerhaft, sichtbar und sicher.

Es ist dezentralisiert: Das Peer-to-Peer-Netzwerk von Kryptowährungen umgeht zentralisierte Behörden, die die Versorgung mit traditionellen Währungen kontrollieren, wie Banken und Regierungen. Mit anderen Worten: Der Wert von Kryptowährungen ist unabhängig von Regierungen oder Finanzinstituten.

Es ist eine Investition: Im Gegensatz zu traditionellen Fiat-Zahlungen haben Kryptowährungen das Potenzial, an Wert zuzulegen. Mitarbeitende könnten am Ende weit mehr als ihr Grundgehalt erhalten, wenn der Wert der Kryptowährung steigt. (Natürlich besteht auch das Potenzial, dass die Währung im Laufe der Zeit an Wert verliert, worauf wir weiter unten eingehen.)

Es ist verlockend: Viele Menschen haben mittlerweile schon von Kryptowährungen gehört und deren Besitz wird sich weiter in der Bevölkerung verbreiten. Zahlreiche Mitarbeitende, Freelancer:innen und Freiberufler:innen streben daher eine Bezahlung in Kryptowährungen an. Ein in Kryptowährung gezahlter Einstiegsbonus könnte ein attraktiveres Arbeitsangebot sein. Gleichzeitig könnten flexible Zahlungsoptionen wie Auszahlungen in Kryptowährungen einige Unternehmen – beispielsweise Start-ups und Unternehmen aus dem Technologie- und Medienbereich, die Digital Natives rekrutieren – von ihren Mitbewerbenden differenzieren und so Talente anziehen.

Was sind die Nachteile eines Krypto-Gehalts?

Kryptowährungen müssen noch ihren Platz in den Finanz- und Verwaltungssystemen finden, wodurch sie anfällig für Schwankungen sind und in vielen Bereichen nur begrenzt einsetzbar sind. Zu den Nachteilen gehören:

Sie sind volatil: Kryptowährungen sind volatil. Allein Bitcoin verzeichnet innerhalb weniger Monate erhebliche Preisanstiege und -einbrüche. Diese Volatilität macht Bitcoin zu einer unzuverlässigen Grundlage für Löhne und Sozialleistungen. Mitarbeitende könnten weniger als ihr Grundgehalt erhalten, wenn sie Zahlungen in Kryptowährung akzeptieren.

Sie haben einen zweifelhaften Ruf: Die Adressen von Krypto-Nutzer:innen sind pseudonym, sodass Kryptowährungen oft mit illegalen Aktivitäten wie Geldwäsche in Verbindung gebracht werden. Dadurch könnten Unternehmen die Teilnahme am Bitcoin-Netzwerk verweigern, um Reputationsrisiken zu vermeiden.

Sie sind nicht weltweit akzeptiert: Unterschiedliche Vorschriften für Kryptowährungen in den einzelnen Ländern erschweren die Einrichtung von Krypto-Lohnabrechnungsdiensten auf einem globalen Niveau. Länder verwenden uneinheitliche Begriffe zur Beschreibung von Kryptowährungen, haben unterschiedliche Vorschriften und Steuerregelungen und ändern ihre Vorschriften häufig. Beispielsweise können Bitcoin und andere Kryptowährungen als „digitale Währung“, „virtuelle Güter“, „Zahlungstoken“, „Cyberwährung“ oder „Krypto-Vermögenswerte“ bezeichnet werden.

Eine uneinheitliche Terminologie erschwert internationale Transaktionen, die sich an Finanzvorschriften halten müssen, wie zum Beispiel Lohnzahlungen.

Sie sind nicht in bestehende Systeme integriert: Es ist eine Herausforderung, Bitcoin mit bestehenden rechtlichen Geldflüssen zu verknüpfen. Die große Mehrheit der Banken unterstützt Kryptowährungen nicht – es ist beispielsweise nicht möglich, Bitcoin mit Ihrer örtlichen Bank zu überweisen. Obwohl kryptobasierte Systeme (dezentrale Finanzen) im Kommen sind, funktionieren bestehende Finanzsysteme wie Kreditkarten und Kredite nicht mit Kryptowährungen, was deren Nutzung einschränkt.

Sind Lohnzahlungen mit Kryptowährung legal?

Selbst in Ländern, in denen Bitcoin legal ist, ist es möglicherweise nicht erlaubt, Mitarbeitende in Bitcoin zu bezahlen – zumindest nicht direkt. Viele Länder, darunter die USA und Kanada, verlangen, dass Lohnzahlungen in Fiat-Währung erfolgen, um den Arbeitsnormen zu entsprechen. Angesichts dessen ist es besser, das Grundgehalt in Fiat-Währung anzubieten und dann mit Wechseldienstleistern für Kryptowährungen wie Coinbase oder Bitwage zusammenzuarbeiten, die optimierte Lohnabrechnungslösungen anbieten. Diese Dienstleister können mithilfe von Kryptowährungs-Buchhaltungssoftware die lokale Währung in die Kryptowährung nach Wunsch der Arbeitnehmenden umwandeln.

Alternativ eignen sich Stablecoins als Ersatz für die Gehaltszahlungen. Dies sind virtuelle Währungen, die durch Fiat-Währungen gedeckt sind. Sie kombinieren die praktischen Vorteile von Kryptowährungen mit der Preisstabilität von zentralen Währungen. USDC ist etwa ein US-Dollar-Stablecoin: 1 USDC entspricht 1 USD an Vermögenswerten, die außerhalb der Blockchain gedeckt sind.

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Wie werden Kryptowährungen reguliert?

In den Krypto gegenüber freundlich eingestellten Regionen, wie beispielsweise den USA, gilt Bitcoin als „Gelddienstleistungsgeschäft“. Es unterliegt strengen Vorschriften und wird von der Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten (IRS) anders besteuert als konventionelle Währungen. Der IRS behandelt Bitcoin im Sinne der Besteuerung als Eigentum.

Viele andere Länder hingegen verbieten Kryptowährungen gänzlich. Seit November 2021 gilt in neun Ländern ein absolutes Verbot für Kryptowährungen, was bedeutet, dass dort Besitz oder Handel mit Kryptowährungen illegal sind. Die neun Länder mit einem umfänglichen Verbot sind:

  • Algerien
  • Bangladesch
  • China
  • Ägypten
  • Irak
  • Marokko
  • Nepal
  • Katar
  • Tunesien

42 Länder haben implizite Verbote für Kryptowährungen, was bedeutet, dass die Regierung Banken und Finanzinstituten Beschränkungen auferlegt hat, mit Kryptowährungen zu handeln oder Dienstleistungen für Kryptoanbieter anzubieten.

Diese weit fassenden Regulierungen machen es derzeit unmöglich, Gehaltszahlungen mit Bitcoin auf globaler Ebene anzubieten.

Wie werden Kryptowährungen besteuert?

Kryptowährungen werden von Land zu Land unterschiedlich besteuert. In der Europäischen Union ist Bitcoin gemäß einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2015 von der Mehrwertsteuer befreit. Hierzulande wird Bitcoin als Dienstleistung betrachtet.

In Israel ist Bitcoin ein steuerpflichtiges Vermögen. In der Schweiz ist es eine Fremdwährung. Argentinien und Spanien belegen es mit einer Einkommensteuer, während Dänemark es mit der Einkommensteuer mit abzugsfähigen Verlusten behandelt. Im Vereinigten Königreich hingegen zahlen Unternehmen Körperschaftssteuer, nicht eingetragene Unternehmen zahlen Einkommensteuer und Privatpersonen zahlen eine Kapitalertragssteuer auf Gewinne durch Krypto.

Der Erhalt eines Gehalts in Kryptowährung würde steuerrechtlich wie andere Arten von Einkommen behandelt werden. Unternehmen müssen Zahlungen für Einkommensteuerzwecke in der lokalen Währung angeben. Kryptowährungen könnten für Besserverdienende hinsichtlich der Steuerzahlungen attraktiv sein. In den USA unterliegen Gewinne aus Bitcoin einer Kapitalertragssteuer von 20 %, die niedriger ist als der dort derzeitige Spitzensteuersatz von 37 %.

Die uneinheitlichen Steuerregelungen für Bitcoin erschweren es, Mitarbeitenden Gehälter in Bitcoin anzubieten. Die Lohnbuchhaltung internationaler Teams hat möglicherweise Probleme, bei der Zahlung von Mitarbeitergehältern die geltenden Vorschriften zu beachten.

Krypto-Gehälter bieten einen modernen Ansatz als Alternative zur klassischen Lohnzahlung. Unternehmen profitieren von schnellen, direkten Transaktionen mit geringen Gebühren, während Arbeitnehmende von potenziellen Kursgewinnen und größerer Flexibilität profitieren können. Allerdings sind Krypto-Gehälter aufgrund hoher Volatilität, rechtlicher Unsicherheiten und fehlender Integration in bestehende Finanzsysteme auch mit Herausforderungen verbunden. Zudem müssen Sie sich internationalen Vorschriften und Steuerfragen stellen.

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