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KI am Arbeitsplatz: Wohlbefinden fördern, Stress vermeiden

KI

Globales HR

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Autor

Alan Price

Letzte Aktualisierung

03 Dezember, 2025

Deux personnes parlent sur un canapé
Table of Contents

Die Risiken der KI für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Wie KI das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen stärken kann

Ein Aufruf zum Handeln für die Personalabteilung

Mitarbeiter:innen auf das Zeitalter der KI vorbereiten

Vertrauen ist die Grundlage für die erfolgreiche Einführung künstlicher Intelligenz (KI) in einem Unternehmen, besonders das Vertrauen der Mitarbeiter:innen. KI-Initiativen sollen ohne negative Folgen für die Belegschaft bleiben. Dafür müssen Mitarbeiter:innen an die Vision einer KI-gestützten Zukunft glauben und darauf vertrauen, dass ihre Arbeitsplätze sicher sind.

Laut einer Studie für Deutschland befürchten rund 36 % der Beschäftigten, ihr Job könnte durch KI gefährdet sein. Gleichzeitig zeigt eine andere Untersuchung: Rund 67 % der Mitarbeitenden nutzen bereits generative KI im Arbeitsalltag – aber nur 36 % fühlen sich ausreichend vorbereitet.

Diese Zahlen machen deutlich: Die Technik ist da – doch das Vertrauen fehlt. Nicht die Technologie selbst steht im Zentrum, sondern die Art ihrer Einführung.

Mit angemessener Kommunikation und intelligentem Veränderungsmanagement können Unternehmen die Vorteile von KI nutzen und gleichzeitig das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter:innen steigern. Wenn KI mit Blick auf den Menschen entwickelt wird, profitieren alle: Unternehmen nutzen die Vorteile der KI, und Mitarbeiter:innen fühlen sich stärker eingebunden, unterstützt und motiviert, im Unternehmen zu bleiben.

Die Risiken der KI für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Die geschäftlichen Vorteile der KI sind enorm, doch eine unüberlegte Implementierung und schlechtes Change Management können negative Folgen für die Belegschaft haben. Die Sorge „Werde ich durch KI ersetzt?“ ist bekannt. Weitere, seltener genannte Folgen sind:

  • Stress und Unsicherheit: Unklare Arbeitsplatzneugestaltung löst Ängste aus.
  • Bedenken zur Überwachung: KI-gestützte Überwachung untergräbt Vertrauen und Autonomie.
  • Informationsüberflutung: Ständig neue Tools führen zu Veränderungsmüdigkeit.
  • Bedenken zu Voreingenommenheit und Fairness: Mangelnde Transparenz schadet dem Vertrauen in Managemententscheidungen.

Diese Folgen sind nicht unvermeidlich und lassen sich durch sorgfältige Planung vermeiden. Personalverantwortliche sind mit ihrem Fachwissen und Einfühlungsvermögen in einer einzigartigen Position, um die Kluft zwischen den KI-Ambitionen der Führungsetage und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen zu überbrücken.

Vorlage

Vorlage für Richtlinien zur akzeptablen Nutzung von KI
Die Vorlage unterstützt Teams, interne Richtlinien für die verantwortungsvolle, einheitliche und rechtskonforme Nutzung von KI zu entwickeln. Das flexible Tool lässt sich nach Bedarf anpassen.

Wie KI das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen stärken kann

Wird KI mit Blick auf die Mitarbeiter:innen entwickelt, kann sie Stress abbauen, statt ihn zu erhöhen. Laut einer aktuellen Analyse des McKinsey Health Institute zeigt sich, dass rund ein Fünftel der Beschäftigten in Deutschland unter Burnout-Symptomen leidet, häufig ausgelöst durch anhaltende Überlastung und fehlende Erholung. Entscheidend ist jedoch nicht nur der Umfang, sondern auch die Art der Arbeit: Zu viel Routine führt ebenfalls zu Erschöpfung, weil monotone Aufgaben die Freude an der Tätigkeit mindern. Niemand wird Produktmanager:in, weil man mit Begeisterung Projekt-Tracker manuell aktualisiert.

Das zeigt sich bei Deel. Durch Tools, die Routineaufgaben automatisieren, entlasten wir das Team um viele Stunden, ohne auf Erfahrung und Fachwissen zu verzichten. Das ist ein Grund, warum wir bei Deel ständig wachsen und die Mitarbeiterbindung und unsere Arbeit hochwertig bleibt.

Die Einführung von KI am Arbeitsplatz kann bei Menschen Ängste auslösen. Bei Deel haben wir jedoch Begeisterung beobachtet. Teams, die zuvor mit sich wiederholenden Aufgaben wie der Dokumentenbearbeitung beschäftigt waren, begrüßten die Veränderung, da niemand diese Arbeit wirklich mochte.

Abhijit Mehta,

Senior Director of Product at Deel

Erfahren Sie im Leitfaden zur KI im Unternehmen, wie sich KI gezielt einsetzen lässt, um Prozesse zu verbessern und Mitarbeitende zu entlasten.

Das bedeutet nicht, dass die Automatisierung von Aufgaben immer die richtige Lösung ist. Der zweite Grund für Burnout auf der Liste von HBR ist das Gefühl, keine Kontrolle zu haben. Deshalb müssen neue KI-Initiativen verantwortungsbewusst umgesetzt werden. Transparenz und Vertrauensbildung stehen dabei an erster Stelle.

Ein Aufruf zum Handeln für die Personalabteilung

Es besteht ein Unterschied zwischen der Implementierung von KI unter Berücksichtigung des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen und dem Ziel, das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen durch KI-gesteuerte Initiativen zu steigern. Ersteres ist für eine erfolgreiche Einführung unverzichtbar und dient der Minderung negativer Folgen. Letzteres ist eine Überlegung wert, wenn wichtige Kennzahlen zur Mitarbeiterbindung verbessert werden sollen.

Implementierung von KI unter Berücksichtigung des Wohlbefindens

Bei der Einführung neuer KI-Tools und -Workflows sollten folgende Grundsätze beachtet werden:

  1. Kommunikation und Transparenz: Gerüchten vorbeugen und KI-Pläne offen kommunizieren. Ziele und Zeitpläne teilen und vorab ein FAQ-Dokument erstellen, auf das Mitarbeiter:innen zurückgreifen können.
  2. Erfolgsgeschichten und Early Adopters: Power-User von KI im Unternehmen identifizieren und sie ermutigen, Tipps und Erfolge mit dem gesamten Team zu teilen. Das fördert nicht nur die Einführung, sondern auch eine positivere Einstellung zur Veränderung.
  3. Ethik und Verantwortung: Fairness, Datenschutz und Compliance müssen in KI-Prozessen integriert sein. Klar kommunizieren, welche Maßnahmen Sie ergreifen, um Vorurteile in den Prozessen zu minimieren.
  4. Feedback und Sicherheit: Robuste Feedback-Mechanismen ermöglichen es Mitarbeiter:innen, Bedenken zu äußern. Eine Kultur des Experimentierens lebt davon, dass Teams sich sicher fühlen, wenn etwas nicht stimmt.
  5. Personalplanung: Es ist wichtig, die Auswirkungen von KI auf Rollen und Verantwortlichkeiten zu antizipieren. Dafür werden Pläne entwickelt, die Führungskräften helfen, ihre Teams durch diese Veränderungen zu begleiten – etwa durch Weiterbildungen oder die Neuzuweisung von Aufgaben. Die direkte Zusammenarbeit mit den am stärksten betroffenen Mitarbeiter:innen zeigt, dass „Ergänzung statt Ersatz” mehr als ein Lippenbekenntnis ist.

KI für Initiativen zum Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen

KI-Tools können Schulungen oder Karrierewege empfehlen und so den Mitarbeiter:innen das Gefühl geben, in ihrer beruflichen Entwicklung besser unterstützt zu werden. Predictive Analytics kann Qualifikationslücken aufdecken und frühzeitig Anzeichen für mangelndes Engagement erkennen, bevor diese zu Fluktuation führen. KI kann auch bei der Kapazitätsplanung eingesetzt werden. Sie zeigt an, wenn Teams oder Mitarbeiter:innen mehr Aufgaben erhalten, als sie bewältigen können.

Jedoch sollte jede KI-Initiative, die mit sensiblen Mitarbeiterdaten umgeht oder potenzielle Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung hat, stets von Menschen überwacht werden. KI kann Inhalte erstellen, kuratieren und einfache Nachrichten automatisieren, doch sie kann keine Entscheidungen über Beförderungen oder Karrierewege treffen.

Ergänzende Lektüre:

Mitarbeiter:innen auf das Zeitalter der KI vorbereiten

Die Einführung von KI ist ein gemeinsamer Weg. Vertrauen, Fairness und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen sind dabei ebenso wichtig wie die technische Leistung. Damit Unternehmen das Potenzial von KI voll ausschöpfen können, müssen HR-Führungskräfte sich für verantwortungsvolle KI einsetzen und bei Entscheidungen als Sprachrohr der Belegschaft fungieren.

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Alan Price ist Director of Talent Acquisition bei Deel und leitet die Talentakquise-Teams in den Regionen USA, LATAM, EMEA und APAC. Bevor er zu Deel kam, war Alan Gründungsmitglied des Mikromobilitätsunternehmens Dott, wo er als Vice President of People tätig war. Zuvor hatte er leitende Positionen bei Uber und Google inne.