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Artikel

4 mins

Leitfaden über den Mindestlohn in Spanien

Immigration

Autor

Das Deel-Team

Veröffentlicht

04 Februar, 2025

Letzte Aktualisierung

04 Februar, 2025

Inhaltsverzeichnis

Aktueller Mindestlohn in Spanien

Spanischer Mindestlohn im Vergleich mit anderen EU-Ländern

Zusammenfassung

Das Wichtigste in Kürze
  • Der Mindestlohn in Spanien liegt seit Februar 2024 bei 37,80 Euro pro Tag beziehungsweise 1.134 Euro pro Monat (bei 14 Monatsgehältern)
  • Der Mindestlohn in Spanien heißt Salario Mínimo Interprofesional (SMI) und ist über die letzten 6 Jahre über 50 % gestiegen
  • Spanien liegt im oberen Drittel der europäischen Länder mit gesetzlichem Mindestlohn

Die Verbraucherpreise sind in Spanien, wie in ganz Europa, in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Inflation lag im Jahr 2022 bei außergewöhnlich hohen 15 %. Viele Arbeitnehmer:innen haben daher mit den gestiegenen Verbraucherpreisen und den Kosten für die Lebenshaltung zu kämpfen. Dies war einer der Gründe, warum die spanische Regierung unter dem sozialistisch ausgerichteten Präsidenten Pedro Sánchez eine Erhöhung des Mindestlohns durchgesetzt hat. Über dessen Höhe gab es ein Ringen der Regierung mit dem Arbeitgeberverband und Gewerkschaften, bis sie sich schließlich einigen konnten. Gemeinsam mit der Arbeitsministerin Yolanda Díaz ist der Präsident überzeugt, dass die Erhöhungen zu einem besseren Land beitragen.

Die großen Profiteure davon sind Angestellte im Niedriglohnsektor wie zum Beispiel Hilfskräfte, die im Beherbergungs- und Gaststättengewerbe sowie dem Dienstleistungssektor arbeiten, welche zu den am niedrigsten bezahlten Arbeitsbereichen gehören. Dort kommen Angestellte häufig aus osteuropäischen Ländern wie Polen, Bulgarien oder Rumänien, um etwa Saisonarbeit für Niedriglöhne durchzuführen.

Aktueller Mindestlohn in Spanien

Spanien gehörte zuvor zu den Ländern mit dem niedrigsten Mindestlohn in der EU. Dieser ist jedoch über die letzten sechs Jahre um 54 % auf 1.134 € brutto monatlich stark gestiegen. Als Grundlage zur Berechnung für den Monatssatz gilt die 40-Stunden-Woche unter der Annahme von 14 Monatsgehältern.

Die Mindestlohnbestimmungen gelten landesweit und werden unabhängig von der Art der Beschäftigung ausgezahlt. Laut Statista beläuft sich damit der stündliche Mindestlohn in Spanien auf 6,87 €.

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Spanisches Durchschnittsgehalt

Laut dem Statistikamt INE beträgt der Durchschnittslohn der Arbeitnehmer:innen in Spanien jährlich 26.948,87 Euro brutto (2022). Dieser Betrag liegt nur etwa 500 Euro über dem gesetzlichen Mindestlohn.

Es bestehen große, regionale Unterschiede bezüglich des Durchschnittsgehalts in der Iberischen Nation. Im Baskenland lag der Durchschnitt im Jahr 2022 bei 32.314 Euro, während er in der Region Extremadura nur 21.923 Euro betrug – ein Unterschied von 47 Prozent. Extremadura gehört mit Murcia und den Kanarischen Inseln zu den Regionen in Spanien, in denen die meisten Personen ein Mindestgehalt erhalten. Auch Madrid gehört mit 31.230,- € Durchschnittsgehalt zu den Gebieten in Spanien, die besser als ein Großteil des Landes verdienen.

Das World Economic Forum hat festgehalten, dass dabei 79,7 % Geschlechterparität in Spanien herrscht. Geschlechterparität bedeutet in diesem Fall, dass Frauen in Spanien im Durchschnitt 79,7 % der Chancen und Ergebnisse wie Männer haben. Somit gehört das Land in dieser Statistik zu den Top 10 Nationen laut Global Gender Gap Report.

Das INE fasst hingegen zusammen, dass ausländische Arbeitskräfte im Schnitt 30 Prozent weniger als spanische Staatsbürger verdienen, da sie vermehrt in Branchen mit minimalen Löhnen arbeiten. In diesen bestimmten Gewerben ist der Anteil spanischer Arbeitnehmer:innen verschwindend gering.

Spanischer Mindestlohn im Vergleich mit anderen EU-Ländern

Zwischen 2018 und 2024 haben mehr als 20 EU-Länder eine Anhebung des Mindestlohns durchgeführt, darunter Deutschland, Frankreich, Portugal, Belgien, Irland und die Niederlande. Auch die deutsche Regierung hat zu Beginn des Jahres 2024 eine Mindestlohnerhöhung auf 12,41 € brutto pro Stunde durchgesetzt.

In 5 Ländern der Europäischen Union (Österreich, Dänemark, Italien, Finnland und Schweden) gibt es keinen gesetzlich festgelegten Mindestlohn.

Jedoch existiert in diesen Ländern eine sehr hohe Tarifbindung, die den Arbeitnehmer:innen eine ausreichende Entlohnung sicherstellt. Litauen ist eines der Schlusslichter im europäischen Vergleich mit einem Mindestlohn von nur 5,65 € pro Stunde (Stand 2024).

Kroatien, das erst vor kurzer Zeit den Euro eingeführt hat, hat einen Mindeststundenlohn von 4,86 €. Luxemburg hingegen hat mit 14,86 € den höchsten gesetzlich vorgeschriebenen Stundensatz.

Zusammenfassung

Der spanische Mindestlohn, der als Salario Mínimo Interprofesional (SMI) bekannt ist, wurde im Februar 2024 auf 1.134 Euro brutto pro Monat (bei 14 Monatsgehältern) erhöht. Dies entspricht einem täglichen Betrag von 37,80 Euro oder einem Stundenlohn von 6,87 Euro. Damit gehört Spanien zu den europäischen Ländern mit einem überdurchschnittlichen Mindestlohn.

Die Erhöhung um über 50 % in den letzten sechs Jahren war eine Antwort auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die hohe Inflation. Insbesondere Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor profitieren davon. Auch wenn weiterhin geschlechtsspezifische und regionale Unterschiede bestehen, hat Spanien durch die Mindestlohnbestimmungen in den letzten Jahren eine stärker ausgeprägte sozialistische Haltung eingenommen.

Haftungsausschluss: „Die Informationen in diesem Beitrag werden in gutem Glauben und nur zu allgemeinen Informationszwecken bereitgestellt. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der in diesem Beitrag enthaltenen Informationen.“

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